Der kleine Mönch…
Immer wenn der kleine Mönch durch Soest geht, schauen ihn dort Menschen ganz seltsam an. Was ist denn das für einer? Hat der sich verkleidet?
Nee, verkleidet hat er sich nicht. Wenn ihn jemand fragt, dann antwortet er. „Ich bin Mönch!“ Eigentlich ist er jemand, der sonst im Kloster lebt, aber vor einigen Jahren hat ihn der Abt, der Leiter des Klosters, zum Möhnesee geschickt, um dort in der Pfarrei mitzuhelfen. Manchmal fragen dann die Leute noch: Was macht denn so ein Mönch? Im Pastoralen Raum Soest und am Möhnesee mache ich alles, was so ein Pastor macht. Ich feiere Gottesdienste mit den Leuten. Ich habe Beerdigungen, Trauungen und Taufen. Ich spreche mit vielen Menschen, gehe in die Seniorenheime und habe ein offenes Ohr für alle, die mir was anvertrauen wollen. Denn das hat der kleine Mönch im Kloster gelernt. Ein Mönch muss zuhören können.
Wenn er noch im Kloster wäre, dann würde er mit den anderen 40 Mönchen dort leben, beten und arbeiten. Beten und arbeiten, oder wie es im Kloster heißt: ora et labora. Der ganze Klosteralltag hat einen festen Stundenplan, fast so, wie in der Schule. Es gibt eine Zeit zum Beten. Eine Zeit zum Arbeiten. Eine Zeit zum Essen. Eine Zeit zum Lesen… Und auch im Kloster gibt es eine Glocke. Sie läutet immer, wenn etwas Wichtiges beginnt. Um 6.25 Uhr läutet sie zum ersten Mal am Tag…