St. Antonius, Günne

St. Antonius - Günne

Nach der Ersterwähnung des Ortes Gunethe (Günne) im Jahre 1190 in einer Güterliste des kölnischen Erzbischofs Philipp von Heinsberg erscheint der Hof Schulte in Günne in weiteren Urkunden der Grafen von Arnsberg im 13. und 14. Jahrhundert.

Da sich im Bereich von mittelalterlichen Hofanlagen und Burgen häufig Kapellen befanden, ist zu vermuten, daß es schon recht früh eine Kapelle auf dem kölnischen Besitz in Günne gab. Die ersten Belege haben wir in einer Glocke von 1564, die bis zum Ersten Weltkrieg läutete, sowie in einer bis 1897 vorhandenen spätgotischen Madonna und in einer kostbaren Zylindermonstranz aus dem 16. Jahrhundert, heute Leihgabe im Diözesanmuseum Paderborn. So läßt sich die einschiffige Landkapelle, der Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche, wohl bis in das 16. Jahrhundert verfolgen.

Im Jahre 1897 nehmen die Paderborner Architekten Mündelein und Sirrenberg den Erweiterungsbau vor. Unter Beibehaltung des Turmes und Langhauses entscheiden sie sich für ein neugotisches Querhaus mit dreiseitigem Chorabschluß nach Osten. Dieser Baukörper ummantelt gleichsam Chorraum und Langhaus der spätmittelalterlichen Kapelle. Der neugotische Baustil galt um die Jahrhundertwende als die gültige Bauform für katholische Kirchen. In seinem Bauhandbuch von 1870 „Die Kunst im Dienste der Kirche“ schreibt G. Jakob: Der gotische Stil entspricht dem Bediiifnis und dem Geist des katholischen Cultus, weil dieser Stil gleichermaßen für Kirchen und Kapellen anwendbar ist. Der romanische Stil steht noch zu sehr unter dem Einfluß der Antike.

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