Und spätestens in dem Moment als Andrea Steinhoff die Sakristeitür von St. Albertus Magnus Soest lautstark zuknallte, waren die Kirchbesucher tatsächlich hellwach. Für die Gemeinde nicht sichtbar, aber dafür umso deutlicher hörbar waren auf der anderen Seite des Eingangs fünf Frauen im Gespräch – teils wütend, teils traurig, teils nachdenklich, teils frustriert. Sie waren in die Rolle der biblischen, sogenannten törichten Jungfrauen geschlüpft, denen der Zutritt zur Hochzeit verweigert wurde, weil sie ihre Öllämpchen ausgehen ließen.
Das berühmte neutestamentliche Gleichnis wurde im Laufe der FrauenKirche auf heutige Menschen übertragen. In den fortführenden Gedanken verband sich dabei auch der Appell, sich gegen Ungerechtigkeit in Gesellschaft und Kirche zu erheben. In einer meditativen Einheit brachten die Sprecherinnen Kerzen in die Mitte der Gemeinde, so dass sich daraus ein Lichtkreuz bildete – musikalisch untermalt von Jutta Ebbert und Daniela Mankopf.
Wie es mittlerweile bei den FrauenKirchen eine kleine Tradition ist, verabschiedeten sich die Anwesenden nach dem beeindruckenden Impuls noch nicht sofort voneinander, sondern tauschten sich weiter bei Tee und Plätzchen aus. Im kommenden Jahr soll die Reihe fortgesetzt werden. Termine werden rechtzeitig über die Pfarrnachrichten, die Presse und die Homepage (www.pr-soest.de) bekannt gegeben. Wer sich in den Vorbereitungskreis einbringen möchte, kann sich in einem der Pfarrbüros melden. Das Konzept sieht vor, dass die Angebote verteilt über den Pastoralen Raum Soest (mit Bad Sassendorf und Möhnesee) stattfinden und jeweils von verschiedenen Frauen vorbereitet werden.