Schützenfieber ist sicherlich an vielen Orten in unserem Pastoralen Raum im Sommer spürbar. Blasmusik und Tanzabende, die bis in den frühen Morgen gehen. Paraden, Abendgebete, Gefallenengedenken und Zapfenstreiche, Neuaufnahmen und natürlich das Vogelschießen und die Schützenmessen als Highlights zeichnen das wertvolle Brauchtum unter dem Leitspruch „Glaube, Sitte und Heimat“ des Schützenwesens aus. Immer wieder gab es auch schonmal Geistliche, die Schützenkönig wurden. Auch andere kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durften sich schon „Majestät“ nennen lassen. Doch im Pastoralen Raum Soest sind es derzeit gleich zwei.
Am 30. Juli erwählte sich Schützenkönig Bernhard Brinkmann seine Frau Desiree zur Königin der St. Johannes Schützen in Oberense. Desiree Brinkmann ist die Teamleiterin im zentralen Pfarrbüro in Soest. Das Büro- und Pastoralteam rund um Propst Dietmar Röttger feierten das neue Königspaar, das nach dem 185. Schuss feststand.
Doch auch am Pfingstmontag konnte bereits gejubelt werden, als Pastor Michael Stiehler, als Präses der Schützenbruderschaft St. Christophorus Ostinghausen, mit dem 104. Schuss den Vogel „Kaiserin Sissi“, zur Erde befördert. Seinen Hofstaat, wie auch die Königsoffiziere wählte Pastor Stiehler sehr gezielt aus allen Generationen. Zwischen 17 und 93 Jahre alt sind die Hofstaatsmitglieder, eine Tatsache, die den Zusammenhalt des Dorfes und der Bruderschaft St. Christophorus sinnbildlich zeigt. „Es ist eine Gemeinschaft zum Wohlfühlen“, so Pastor Stiehler.
Das Verwaltungs- und Pastoralteam, zudem auch Kreisschützenpräses Ludger Eilebrecht gehört, feiert seine Majestäten und gibt den nötigen Rückhalt dafür, dass Kirche nicht nur davon spricht, „bei den Menschen zu sein“, sondern es tatsächlich auch ist: zwischen all den Menschen, die Schützenfest feiern, Gemeinschaft pflegen und damit auch für Werte einstehen, die eben mit „Glaube, Sitte und Heimat“ nicht nur auf den Schützenfahnen stehen, sondern auch in die Herzen der Schützenbrüder und -schwestern eingeschrieben sind.
Das Soester Team zeigt, dass auch in Zeiten von Pastoralen- oder Seelsorgeräumen, eine gute und enge Verbindung zu den Menschen in den Gemeinden, Dörfern und Städten lebbar und lebendig sein kann.