In Völlinghausen fiel einst die Wahl auf eine Namensträgerin, die mitten im Advent gefeiert wird. Vor 1700 Jahren hat Luzia in Syrakus gewirkt, zur Zeit der Christenverfolgung. Berühmt wurde das junge, engagierte Mädchen dafür, dass sie Armen und Bedrängten beistand, ihnen Essen und das Nötigste brachte. Um die Hände für diese wichtige Aufgabe frei zu haben und dennoch in der Dunkelheit die Menschen aufsuchen zu können, setzte sie sich der Legende nach einen Kranz aus brennenden Kerzen auf den Kopf, der ihr den Weg zu den Versteckten wies.
Mit dieser spannenden Geschichte begrüßte Jutta Ebbert vom Vorbereitungsteam interessierte Kinder, die sich im Pfarrheim in Völlinghausen versammelt hatten. Wie können wir heute Licht für andere sein? Eine naheliegende Idee wurde umgesetzt. Die Mädchen und Jungen befüllten zunächst Lichttüten und machten sich auf den kleinen Fußmarsch zur gegenüberliegenden Residenz. Vorher hatten sie sich noch mit Adventsliedern eingestimmt – darunter auch das traditionelle Luzialied, das extra für diesen Tag einstudiert wurde. Ein Mädchen aus der Schar erklärte sich bereit, in die Rolle der Heiligen zu schlüpfen. Ausstaffiert mit dem Lichterkranz und dem weißen Gewand führte sie die Gruppe an.
Mit ihrem kleinen Liederrepertoire und den Tüten machten sie den Senioren eine sichtliche Freude. „Ihr seid das Licht der Welt“ stand darauf und das wurde mehr als deutlich. Im Gegenzug versorgten die Bewohner der Residenz die motivierten jungen Chorsänger mit einem süßen Gruß. Zurück im Pfarrhaus stärkten sich die Teilnehmer am Fingerfood-Buffett, um dann kreativ zum Thema Advent und Weihnachten zu malen, zu basteln, zu gestalten.
Daraufhin erfolgte ein zweite Marsch – dieses Mal Richtung Pfarrkirche, die besonders illuminiert war durch verschiedene Strahler, aber vor allem durch die zahlreichen Kerzen, die das elektrische Licht ersetzten. Pastor Ludger Eilebrecht begrüßte die Kinder, aber auch die zahlreichen erwachsenen Gemeindemitglieder im Turm. Ein Kind aus der Gruppe, der als Messdiener mit am Altar stand, durfte noch einmal für alle die Luzia-Legende vortragen. Dann ging es in einer feierlichen Prozession durch die Kirche – wiederum angeführt von der Luzia-Darstellerin. Begleitet vom Projekt-Chor (Leitung: Nadja Dust) wurde die Roratemesse begangen, die dank der Unterstützung des Medienteams auch als Live-Stream am Bildschirm mitverfolgt werden konnte.
Im Anschluss an den besonderen Gottesdienst verblieben die Gottesdienstteilnehmer noch bei Glühwein und Punsch beisammen und genossen den Austausch untereinander. Auch sie bekamen durch die mitwirkenden Kinder eine Lichttüte als Erinnerung für den Heimweg.