Die Kolpingsfamilie Ostinghausen hatte zum Vortragsnachmittag über „Haus Düsse“ eingeladen. Die Referentin Gerda Wunsch-Hunecke (Ortsheimatpflegerin) erzählte zuerst die Geschichte zu Haus Düsse. Es gab damals im 16. Jahrhundert einen holländischen Edelmann aus der Region um Delft und Schiedam namens Adrian van der Düssen. Dieser war seit dem 05.06.1620 mit Johanna Maria van Oldenbarnevelt, einer Nichte des 1619 hingerichteten Staatsmannes Johan van Oldenbarnevelt, verheiratet. Er gehörte der Konfession der Remonstranten an. Im Jahre 1623 gehörte er zu einer Gruppe, die den calvinistischen Statthalter Moritz von Oranien im Ort Rijswijk bei Den Haag hatte umbringen wollen. Die Verschwörung wurde aufgedeckt und auf van der Sassendorf wurde ein Kopfgeld von 5000 Gulden ausgesetzt. Er floh, in einem Käseschiff versteckt, nach Nijmegen und von dort nach Brüssel, wo er sich mit seiner Ehefrau traf. Dort fand er Unterstützung bei Erzherzogin Isabella und konvertierte zur römisch-katholischen Kirche. Darauf emigrierte er nach Deutschland, ließ sich in Ostinghausen nahe Bad Sassendorf nieder, nannte sich Herr zu Ostinghausen und ließ 1641 Haus Düsse erbauen, wo er 1653 starb. Nach dem Rittergut war Haus Düsse über Jahrzehnte ein Wasserschloss bevor es heute als Versuchs- und Bildungszentrum der Landwirtschaft der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen geführt wird. Die Referentin ermöglichte den Teilnehmenden, sich mit den Herausforderungen der Landwirtschaft heute an konkreten Beispielen auseinander zu setzen. Im weiteren Verlauf ging es um die Themen: Haus Düsse und die Landwirtschaft, überbetriebliche Ausbildungen und Fortbildungstätigkeit, Versuchsaufgaben in der Tierzucht und Pflanzenproduktion, Verbraucherinformationen, Anforderungen an Tierwohl und Nachhaltigkeit in der modernen Landwirtschaft sowie Landwirtschaft unter ökologischen Gesichtspunkten.