St. Patrokli, Soest

St. Patrokli - Soest

Am 18. April 1823 wurde St. Patrokli aus der Erzdiözese Köln entlassen und der Diözese Paderborn zugeordnet. Die ehemalige Stiftskirche wurde katholische Pfarrkirche für die ganze Stadt Soest.

Erste Anfänge

Schon sehr früh muss in Soest eine Missionszelle bestanden haben. In den Jahren 777 und 799 hielt Karl der Große in Paderborn Reichssynoden ab. Um 800 entstand ein Teil der heutigen Petrikirche, die unmittelbar westlich von St. Patrokli liegt.

Vor mehr als 1000 Jahren, genauer im Jahre 962 wurden auf Veranlassung von Bruno, Erzbischof von Köln, die Reliquien des Heiligen Patroklus aus Troyes nach Soest für ein noch zu gründendes Stift transferiert. Nach heutigem Erkenntnisstand der Geschichtsforschung waren sie für ein zukünftiges Gebetshaus gedacht.

In seinem Testament legte Bruno 965 mit einer Stiftung von 100 Pfund Silber die Grundlage für ein Stift in Soest. Von da an hat Soest bis heute eine wechselvolle Geschichte erlebt, von der wir hier einen kleinen Teil vorstellen.

 

Das Kollegiatstift

Das Kollegiatstift war über Jahrhunderte kirchliches und weltliches Verwaltungszentrum der Region um Soest.

 

Neuzeit

In den Jahren 1814 bis 1871 ruhten die Gebeine des Heiligen Patrokus im Hochaltar in einem einfachen Holzkasten. Schließlich stifteten die Soester Familien Prinz und Röttger den heutigen kleineren, teils vergoldeten Messingschrein. In diesem Schrein befindet sich neben den Gebeinen die zuvor erwähnte Holzkiste. Der Schrein wurde vom Paderborner Goldschmied Johann Leggen gefertigt. Im Jahr 1991 wurde er restauriert und strahlt heute in neuem Glanz unter dem Hauptaltar. Einmal im Jahr, am Sonntag nach dem Patronatsfest am 21. Januar wird er in einer feierlichen Prozession durch den Dom getragen.

Am 18. April 1823 wurde St. Patrokli aus der Erzdiözese Köln entlassen und der Diözese Paderborn zugeordnet. Die ehemalige Stiftskirche wurde katholische Pfarrkirche für die ganze Stadt Soest. Im Jahr 1845 wurde Eberhard Nübel, Dechant in Werl, zum Pfarrer von St. Patrokli bestellt. Eberhard Nübel entstammte einer Familie aus Ellingsen bei Soest.

Die Pfarre wurde von Papst Pius IX am 16. April 1859 zu einer Propsteigemeinde erhoben. Der erste Pfarrer mit den Ehrentitel „Propst“ war damit Eberhard Nübel. Ab hier verwenden wir für St. Patrokli die im allgemeinen Sprachgebrauch heute verbreitete Bezeichnung „St. Patrokli-Dom“.

Im Jahr der Erhebung zur Propsteikirche wurden äußere Restaurierungsarbeiten vorgenommen, um das Gotteshaus von den Spuren des Verfalls zu retten. Der Einsatz von 20 Steinmetzen dauerte 2 Jahre an. Nach Abschluss der Arbeiten und Sammlung weiterer Geldmittel wurde der Marienchor freigelegt und seine Ausmalung erneuert.

Die Erneuerungs- und Erweiterungsarbeiten hielten über fast 100 Jahre an. Zu erwähnen ist zur Amtszeit von Propst Steinhoff der Wiedererwerb zweier Stiftskurien in unmittelbarer Nähe des Doms: am Vreithof und auf der Südseite das heutige Patroklushaus, in dessen Erdgeschoss sich der „Remter“, das frühere Refektorium der Kanoniker befindet.

 

Im 2. Weltkrieg wurde der Dom bei Bombenangriffen schwer getroffen und teilweise zerstört. Schnell nach dem Friedensschluss konnte der Wiederaufbau beginnen und bald der erste Gottesdienst gefeiert werden.

 

Erneuerung und Wiederherstellung der Innenausstattung

Nach der Wiederherstellung malte der Künstler Prof. Peter Hecker in der Zeit von 1949-1950 die Apsis in Anlehnung an die Vorbilder aus der Vorkriegszeit neu aus. Ansonsten stellte sich der Dom in diesem Zustand noch recht schmucklos dar: Es fehlte die farbliche Gestaltung und Ausmalung des gesamten Innenraumes, die nur in Fragmenten erhalten geblieben war. Die wertvollen Fenster waren nur noch teilweise erhalten, die Orgel war ein geliehenes Instrument der Firma Feith aus Paderborn. Das Geläut war unvollständig, bzw. so stark geschädigt, dass es nur eingeschränkt die Gläubigen zum Gottesdienst rufen konnte.

Innengestaltung

In den Jahren 1974-1975 wurde der Dom generalsaniert. Hierzu war eine Einrüstung des gesamten Kirchenbaus und des Turms notwendig.
Weitere besondere Ereignisse fanden in den folgenden Jahren statt:
1977: Großbrand im Turm,
1991: Einrüstung des Turms zur Sanierung, Ersatz der Eisenglocken durch Bronzeglocken,
2005: Erneuerung und Restaurierung des Innenanstrichs.

 

 

Auf 6om² entsteht jedes Jahr nach der Allerheiligenkirmes vor dem 1. Adventssonntag eine liebevolle Krippenlandschaft im Westwerk des Patroklidomes.

„Die erste Krippendarstellung stammt vom heiligen Franziskus von Assisi (1181-1226), der in Greccio das Weihnachtsgeschehen mit lebenden Figuren nachstellte. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden dan Krippen, die – der jeweiligen Kultur und Umwelt angepasst – die Geburt des Erlösers in die jeweilige Zeit verkündeten. Aus diesem Geist heraus ist auch die „Westfälische Krippe“ im St. Patrokli-Dom zu Soest im Jahre 1976 entstanden. Diese schöne Dartsellung vom Wunder der Heiligen Nacht möge uns stets daran erinnern, dass wir von Gott geliebt sind!“

(Josef Heers, ehemaliger Propst von St. Patrokli, Weihnachten 2013)

 

Bereits vor dem ersten Advent baut der Männerkreis mit weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern unter Anleitung von Küster Georg zur Heiden die Krippenlandschaft auf. Dieser Aufbau ist so umfangreich und aufwendig, dass er über mehrere Tage erfolgt.

Die szenereien der Krippenlandschaft im westfälischen Stil werden über die gesamte Advents- und Weihnachtszeit angepasst.

Der Kapitelsaal bei "Hidden Places" im Erzbistum Paderborn

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Führungen

Im St. Patrokli-Dom werden Führungen angeboten, auch spezielle Krippenführungen.

Diese dauern jeweils ca. 45 Minuten. Bitte melden Sie sich dazu im Pfarrbüro.

Kontakt
02921 6710660
kontakt@pr-soest.de