Geschichtsdaten sind meistens geschriebene Zahlen oder Buchstaben; es können auch in Holz oder Stein gehauene Zeichen sein, die von der Entstehungszeit Kunde geben. Letzteres müssen wir auch für unsere Kirche und die Kirchengemeinde in Anspruch nehmen.
Über das Alter der Kirche und der Kirchengemeinde haben wir nichts nachweisbar Geschriebenes, aber die aus Stein gehauenen Teilungssäulchen im Turm (von außen zu sehen), unterhalb des Uhrenzifferblattes, sind eindeutig identifziert aus der Zeit um 1150.
Wenn schon um diese Zeit eine Kirche von solcher Größe am Ort Körbecke gebaut wurde, muß die Gemeinde viele Jahre vorher entstanden sein. Vermutlich hat der Ursprung der Gemeinde unterhalb der Kirche gelegen, am Gänsebruch, wo eine starke Quelle lebensnotwendiges Wasser zutage förderte. Die Kirche des Ortes wurde auf einer kleinen Anhöhe oberhalb des Ortes gebaut; vielleicht, um kein wertvolles Land an der Quelle zu benutzen, aber auch wohl, um auf einer Anhöhe eine Kirche mit „Fliehturm“ zu bauen. Denn der schmale Turmaufgang liegt geschützt im Mauerwerk des Turmes, durch eine kleine Tür vom Kircheninneren her zu begehen.
Wann die ersten Glaubensboten ins Möhnetal kamen, liegt noch im dunkeln. Da taucht der Hinweis auf: Es könnte zur Zeit der Unterwerfung der Sachsen durch Karl den Großen um das Jahr 804 gewesen sein, da um diese Zeit christliche Missionare das Land an der Haar und Mohne erreichten. Es gibt Anzeichen, die darauf hindeuten, daß vom Kloster Böddeken bei Paderborn (gegründet, als Kaiser Karl im Jahre 800 mit dem Papst in Paderborn zusammentraf) die Missionierung des Haardistriktes ausging.
Es mag auch sein, daß der hl. Sturmius, der erste Abt des Klosters Fulda, um 770 unser Gebiet von Niedermarsberg aus betreute. Wahrscheinlicher aber ist die Gründung der Pfarrei um das Jahr 1000 zu legen, als von der Urpfarrei Soest Kirchengemeinden zur Missionierung des Umlandes gegründet wurden. Eine davon ist sicher Körbecke gewesen mit einer alten Holzkirche. Kirchenneubauten in der Folgezeit haben immer an dieser Stelle gestanden. Sie sind erbaut worden, sicher nicht nur, weil die alten zerfielen, sondern auch, weil die Gemeinde wuchs.
Immer schon haben diese Kirchen den Namen des Schutzheiligen Pankratius getragen. Allein schon der Name des hl. Pankratius weist auf ein hohes Alter der Kirche hin, wie es bei vielen Kirchen gleichen Namens entlang der heutigen B 55 nachweisbar ist. Um 1140 bis 1150 entstand die erste Steinkirche. Die kleinen Teilungs-säulchen im Turm weisen auf Grund der Steinmetzarbeit und auf Grund des Steinbruches dieser Säulchen auf die Zeit um 1150. Eine kleine einschiffige, romanische Kirche war entstanden. Davon existiert heute nur noch der untere Teil des Kirchturms von der Grundmauer bis zur Uhr.