04.09.2022
Ostinghausen / Herzfeld

Fußwallfahrt erneuerte die historische Verbindung zwischen Ostinghausen und Herzfeld

Die Heilige Ida von Herzfeld ist wie ein Stein, der beim Wurf ins Wasser viele Kreise zieht… Den Vergleich zog jetzt Felix Genn, Bischof von Münster, in der Festmesse zu Ehren der Heiligen Ida. Und diese Kreise überwanden damals sogar Stammesgrenzen ...

… und heute verbinden sie die beiden Bistümer Paderborn und Münster: Denn in den frühen Morgenstunden des 4. Septembers –  der eigentliche Gedenktag der großen Heiligen – machten sich über 30 Frauen und Männer auf den Weg von St. Christophorus nach Herzfeld. Die kleine Schwester der großen Basilika – so empfinden viele Ostinghauser ihre Kirche und mit frohem Gesang zogen sie deshalb auch in diesem Jahr (begleitet von herrlichem Sonnenschein) zunächst Richtung Schoneberg. In der Johanneskapelle wurden sie mit festlichem Glockengeläut von der Küsterin Theresa Schreiber empfangen.

Dort nahmen die Pilger Platz zu einer kurzen Statio, um sich dem diesjährigen Wallfahrtsthema „Da berühren sich Himmel und Erde“ gedanklich anzunähern. Mit Impulsen wurden sie angeleitet, auf ihren Alltag und ihren Glaubensbezug zu schauen; eine Spiegelkarte als Hilfe erhielten alle Teilnehmer dazu an die Hand. In Hovestadt wurden sie von der gräflichen Familie traditionell begrüßt, die auch wieder für den besonderen Schmuck an der Ida-Statue gesorgt hatte. Das Lied „Ein Haus voll Glorie schauet“ erklang dann beim Wechsel ins Bistum Münster – d.h. jenseits der Lippe – und dem Betreten der dortigen Basilika.

Pfarrer Jochen Kosmann freute sich wieder über die gute Beteiligung aus der Ostinghauser Gemeinde, in diesem Jahr wurden sie durch weitere Gläubige aus Bad Sassendorf und Soest unterstützt. Auch Bischof Genn erwähnte in seiner Festpredigt die Tatsache, dass viele Menschen Jahr für Jahr diesen Ort zum Gebet aufsuchen, mal in aller Stille oder aber eben zu einem solchen Festtag. Warum Ida so einen besonderen Zuspruch findet? Die Antwort des Bischofs war eindeutig: Für Christen hat Jesus durch seinen außergewöhnlichen Tod das Sterben von einem Minus in ein Plus verwandelt (das Kreuzzeichen) und Ida gehört zu den Frauen, die dieses Plus durch ihr Leben bezeugt haben. So erfülle es den Münsteraner Oberhirten mit viel Stolz, dass er zu seinem Bistum die älteste Heilige Westfalens zählen kann – darauf wies er eindringlich bereits in seiner Begrüßung hin.

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