Am Donnerstag, den 18. April, um 16:00 Uhr versammelten sich die 30 Firmlinge, ihr Katechetenteam um Sonja Rudolph (Gemeindereferentin) und Michael Stiehler (Vikar), Mitglieder der Messdienerleiterrunde, sowie zahlreiche Mitarbeiter der Firma Grünwert mit ihrem Chef Daniel Drees auf dem Friedhof in Ostinghausen. Gespannte Neugier lag in der Luft, denn gleich sollte sie losgehen, die 72-Stunden-Aktion. In diesem Zeitraum sollte etwas Großes entstehen.
Im Vorfeld hatten die Organisatoren beraten, welches Projekt wohl passend sei und kamen zu dem Schluss: Ein nachhaltiger, massiv gebauter und zugleich spirituell einladender Stationengang unter dem Thema „Trauer und Trost“ sollte während der Projekttage entstehen.
Unter fachmännischer Anleitung der Firma Grünwert ordneten sich die gefundenen Kleingruppen ihren Stationen zu:
Station 1: Das Labyrinth des Lebens – Hier wurde aus historischen Pflastersteinen der Hansestadt Soest ein Labyrinthweg in den Rasenabschnitt, der zwischen Parkplatz und Friedhofskapelle liegt, gesetzt. Der Weg führt über mehrere Windungen hin zu seinem Mittelpunkt und Ziel, einem Anröchter Grünsandsteinblock, mit einem Gewicht von etwa 1,5 Tonnen, der beim nächsten Sonnenschein zu einer Sonnenuhr weitergebaut werden wird. Die Sonnenuhr steht dabei für die Lebensdauer, die einem Menschen für seinen oft gewundenen Weg durchs Leben geschenkt wird.
Die zweite Station hat den Titel „Klagemauer“. Bei der etwa hüfthohen und 1,5 Meter breiten Grünsandsteinmauer, die sich neben der Friedhofskapelle befindet, besteht die Möglichkeit, Belastendes, Sorgen und Nöte gleich ihrem Vorbild in Jerusalem, loszuwerden.
Ins Innere der Mauer ist eine Zeitkapsel eingesetzt worden. Ihr Inhalt umfasst eine tagesaktuelle Ausgabe des Soester Anzeigers, die aktuelle Ausgabe der Pfarrnachrichten des Pastoralen Raumes Soest, ein Gruppenfoto, welches am ersten Projekttag gemacht wurde, sowie ein Dokument, das den Stationengang erklärt und die Unterschriften aller Mitwirkenden und Beteiligten, nebst der Unterschrift von Weihbischof Josef Holtkotte, umfasst. Dieser war am zweiten Projekttag, dem 19. April, zu einem ausführlichen Besuch nach Ostinghausen gekommen, um die Jugendlichen zu besuchen und bei der Aktion kennenzulernen, denen er am 29. September 2024 das Sakrament der Firmung spenden wird.
Die dritte Station, die durch ihre drei Meter hohen Grünsandsteinstelen, die immerhin etwa zwei Meter aus dem Boden ragen, in den Blick fällt und in der Friedhofsmitte gelegen ist, ist der Ort von biblischen Zusagen an uns Menschen. Diese Stelen wurden trotz starken Dauerregens am zweiten Projekttag gesetzt. Doch selbst das schlechte Wetter tat der Motivation und guten Stimmung der Gruppe keinen Abbruch, denn man sah mehr und mehr den Stationengang wachsen und das durch der eigenen Hände Arbeit. Ebenso war die grandiose Versorgung für die gute Laune der Mitwirkenden sicherlich ein wichtiger Bestandteil. So freute sich die Projektgruppe zum Beispiel am Freitag über ein köstliches Mittagessen des Hotelrestaurants Haus Rasche, welches dieses den fleißigen Arbeitern spendete.
Zentrum der Stelenanlage ist das Duplikat des Auferstehungsbildes der Friedhofskapelle: „Die drei Frauen am Grab“. Im weiteren Verlauf sollen noch biblische Zitate der sieben „Ich-bin-Worte“ Jesu aus dem Johannesevangelium ihren Platz finden.
Die vierte und letzte Station des Stationenweges „Trauer und Trost“ bildet die Kraftquelle, die am kleinen Parkplatz neben der Wasserstelle angelegt wurde. Die Wasserquelle steht symbolisch für die Kraftquellen in unserem Leben, die uns gestärkt unseren Lebensweg weitergehen lassen.
Auch wenn der größte Teil der Arbeiten in der Aktion abgeschlossen werden konnte, so sind doch noch Nacharbeiten nötig, nicht zuletzt, da der anhaltende Starkregen manche Arbeiten unmöglich oder zu gefährlich machte. So werden auch in den kommenden Tagen und Wochen immer wieder kleinere und größere Arbeiten auf dem Friedhof in Ostinghausen stattfinden. Der Friedhof wird so zu einem besonderen Ort, der noch einmal neu erschlossen werden kann.
Ein Dank gilt allen Engagierten, insbesondere der Firma Grünwert und dem Haus Rasche für die tatkräftige Unterstützung, sowie ein besonderer Dank an die Firmgruppe 2024 der Pfarrei Heilige Familie Bad Sassendorf und ihrem Katechetenteam. Ohne dieses herausragende Engagement wären solch zukunftsweisende Projekte und Orte der Glaubensbegegnung und -erfahrung nicht möglich.
Am frühen Nachmittag des 20. April wurde das Projekt offiziell beendet und wird nicht nur die Firmgruppe auch zukünftig weiterbegleiten und zu einem pastoralen Ort des lebendigen Gemeindelebens in Ostinghausen und dem Pastoralen Raum Soest werden.